Fermentieren ein uraltes Handwerk

Haltbarmachen - Zurück zur Übersicht

Fermentieren ist eine uralte, natürliche und gesunde Methode Lebensmittel haltbar zu machen.

Fermentiertes Gemüse im Glas

Damals, lange bevor Kühlschränke und Kühlhäuser erfunden waren und nicht das ganze Jahr sämtliche Lebensmittel im Supermarkt gekauft werden konnten, wusste man sich also bereits zu helfen. So wurden Lebensmittel mit den natürlichen Prozessen der Fermentation haltbar gemacht.

Fermentieren ist nichts anderes als eine Gärung. Es findet also eine mikrobielle oder enzymatische Umwandlung organischer Stoffe, durch das einwirken von Bakterien, Pilz oder Enzymen in Säure, Gase oder Alkohol statt.

Klingt komplizierter als es ist. Am besten einfach ausprobieren, denn selber fermentieren ist überraschend einfach, bringt Spaß und durch die feinen Aromastoffe, die beim Fermentieren entstehen, ist es auch noch ein gustatorisches Highlight in der Küche. Noch dazu sind fermentierte Gemüse sehr bekömmlich und da das Gemüse bei dieser Art der Konservierung nicht erhitzt wird, bleiben die empfindlichen Nährstoffe erhalten.

Und das Beste man braucht fast nichts zum fermentieren:

Koch beim Fermentieren

Gemüse: Vor allem festes Gemüse eignet sich. Neben Gemüse lässt sich aber auch noch vieles andere fermentieren so auch Getreide, Fisch und Getränke, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Milchsäurebakterien: Sie kommen natürlicherweise auf Pflanzen, im Boden und im menschlichen Körper vor. In einer sauerstoffarmen Umgebung wandeln die Milchsäurebakterien die im Gemüse enthaltenen Kohlenhydraten zu Milchsäure ab. Dadurch entsteht der einzigartige saure und erfrischende Geschmack. Und das beste, in dem extrem sauren Milieu sind die unerwünschten Organismen wie Keime nicht lebensfähig und unsere fermentierten Lebensmittel verderben nicht. 

Salz: Dieses begünstigt die Vermehrung der Milchsäurebakterien, da das Salz den Gemüse Flüssigkeit entzieht, welche sich im Behälter als Lake sammelt. Diese Lake ist Sauerstofflos und somit ideal für die anaeroben Milchsäurebakterien

Der Salzgehalt sollte bei ca. 2 % liegen, also 20 g pro 1l Wasser. Zuwenig Salz lässt das Gemüse weich werden und eine zu hohe Salzkonzentration entzieht dem Gemüse zu viel Wasser, dadurch wird es hart und noch dazu sehr salzig.

Wasser für die Salzlake: Wasser wird für die meisten Fermentationsverfahren benötigt. Man kann aber auch ohne Wasser Fermentieren, sogenanntes trocken Fermentieren, wird bei Sauerkraut und Kimchi angewendet.

Saubere Einmachgläser mit Deckel: Die komplette Ausschließung von Sauerstoff ist wichtig, damit aerobe Schimmelpilze und Hefen am Wachstum gehindert werden. Daher sollte das Gemüse im Glas beschwert werden zum Beispiel mit einem Stein.

Zeit: Je länger die Fermentation andauert umso mehr nimmt der würzige Geschmack zu. Jedoch nur in einer Zeitspanne von ca. drei Wochen, danach wird es extrem Sauer und ungenießbar. Das Gemüse sollte mindestens drei bis vier Tage in der Salzlake gären, damit die Umwandlungsprozesse bereits begonnen haben.

Zum Lagern des Ferments ist der Keller oder Kühlschrank ideal.

Temperatur: Bei Raumtemperatur sollte man das Ferment 3-4 Tage stehen lassen, damit die Milchsäuregärung in Gang kommt. Danach darf es auch kühler sein (bis 15 Grad). Bei zu hohen Temperaturen vermehren sich die Milchsäurebakterien zu schnell und es wir zu sauer. Zu niedrige Temperaturen verlangsamen die Fermentation.

 

 

Schnelles Fermentier Rezept

Einfach loslegen und ausprobieren. Aber Achtung fermentieren kann süchtig machen.